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Ferrexpo und Eirich – die Erfolgsgeschichte einer ukrainisch-deutschen Partnerschaft

Bereits seit einem viertel Jahrhundert besteht eine tiefe Verbundenheit zwischen der Produktionsfirma in der Ukraine und den Hardheimer Mischmaschinen-Experten. Gemeinsam wurden und werden bis heute Großprojekte zur Qualitätssteigerung verwirklicht. Vor allem zeigt diese Partnerschaft jedoch, dass erfahrene Experten auch unter schwierigsten Umständen stets Erfolg bringende Lösungen finden, und dass wahre Partnerschaft über das Geschäftliche hinausgeht – selbst und ganz besonders in Kriegs- und Krisenzeiten.

Die Firma Ferrexpo mit Sitz in Horishni Plavni, Ukraine, ist weltweit der drittgrößte Exporteur von Eisenerzpellets. Eisenerz ist eines der Materialien, die eine Grundvoraussetzung für unser modernes Leben darstellen, da es zur Herstellung von Stahl verwendet wird. Stahl ist unverzichtbar in vielen Bereichen, von der Baubranche über die Herstellung von Autos und Windturbinen bis hin zum Stahl, der für Alltagsgegenstände wir Küchenutensilien verwendet wird. Seit 1970 produziert Ferrexpo Eisenerzpellets, und liefert damit einen der Grundbausteine für viele Branchen und Lebensbereiche.

Ferrexpo und Eirich: Qualität sichern durch Partnerschaft
Trotz des andauernden Kriegszustands in der Ukraine befindet sich Ferrexpo nach wie vor auf Erfolgskurs, setzt seine zuvor begonnene Expansion fort und schraubt weiter an der Qualität seines Kernprodukts. Dass dies überhaupt möglich ist, ist zu einem großen Teil auch der besonderen Partnerschaft geschuldet, die Ferrexpo seit nunmehr 25 Jahren mit dem deutschen Unternehmen Eirich verbindet. Gemeinsam mit Eirich, einem weltweit führenden Anbieter von Lösungen für die Aufbereitung von Rohstoffen, bewältigt Ferrexpo die wesentlichen Meilensteine bereits seit Jahrzehnten.

Durch den verlässlichen Partner in Deutschland ist Ferrexpo weiter in der Lage, auch während des Krieges gemeinsame Projekte fortzuführen. Die Kooperation der beiden Firmen nahm ihren Anfang um das Jahr 2000, als sich Ferrexpo entschied, seine Pelletieranlage zu modernisieren, mit dem Ziel, die besten Pellets in Europa zu produzieren. Eirich wurde als Experte für fortschrittliche Technologien zum Mischen, Granulieren, Dispergieren und Temperieren erstmals zum Partner in diesem Vorhaben.
Um den steigenden Qualitätsansprüchen der Stahlhersteller gerecht zu werden und die Marktposition zu stärken, wollte Ferrexpo eine besonders hochwertige Mischqualität des Konzentrats sicherstellen. Der Mischkoeffizient, das heißt, der Grad der Homogenisierung, sollte mindestens 98 % betragen. Die Wahl fiel daher auf den Einsatz eines Eirich-Intensivmischers. 

Herausforderungen schweißen zusammen – auch vor dem Krieg 
Bei jedem der gemeinsamen Projekte, die Ferrexpo mit Eirich in den Folgejahren umsetzte, verlief die Inbetriebnahme der neuen Mischer wunsch- und fristgemäß sowie ohne Produktionsausfälle. Inzwischen wurden mit dem ersten Mischer, den Eirich installierte, bereits mehr als 20 Millionen Tonnen Eisenerzkonzentrat aufbereitet, und er läuft weiterhin erfolgreich. 

Die glänzenden Ergebnisse sollen jedoch nicht über den benötigten Aufwand und die herausfordernden Umstände hinwegtäuschen: Für den Transport einiger Mischer wurde eine staatliche Autobahn der Ukraine kurzzeitig umgelegt. Das Anheben beispielsweise des Mischers D31/7 auf die Höhe von 30 Metern vor Ort dauerte mehr als 8 Stunden. Während der Inbetriebnahme musste manches Mal von Hand mit Schaufeln unterstützt werden, um mehrere Tonnen Konzentrat aus dem Mischer zu schaufeln. Einige Eirich-Richtmeister erinnern sich bis heute, wie sie mit ukrainischen Kollegen noch in Arbeitskleidung zu Abend gegessen und die Fußball-Weltmeisterschaft geschaut haben. Schon damals entstand durch das gemeinsame Bewältigen der Herausforderungen ein enges Band zwischen beiden Unternehmen auf einer viel menschlicheren Ebene, als dies oft bei reiner Auftragserfüllung gelingt.

Selbst der Krieg in der Ukraine kann das Streben nach exzellenter Qualität nicht stoppen 
Leider änderten sich mit den 2020er Jahren die Bedingungen der langjährigen Zusammenarbeit von Ferrexpo und Eirich: Mit dem Beginn der russischen Invasion wurde der größte Teil eines großangelegten, schon begonnenen Projekts zunächst stillgelegt: 4 Mischer vom Typ DW40 mit einer Durchsatzleistung von jeweils über 1000 Tonnen/Stunde sowie Deckgurtförderer und Steuerung waren geliefert, jedoch noch nicht in Betrieb genommen worden. Mitte 2023 gelang dies für den ersten der vier erworbenen Mischer jedoch dennoch unter Fernkontrolle durch den Richtmeister bei Eirich in Deutschland. Mischer 2 und 3 folgten, und auch der letzte Mischer wurde 2024 noch in Betrieb genommen. Trotz der außergewöhnlichen Umstände lässt sich das Endergebnis sehen: Die Anlage in der Ukraine stellt eine einzigartige Lösung dar und verfügt über die beste Ausrüstung der Welt. Die Eirich-Richtmeister sind bis heute kontinuierlich im Kontakt mit dem Kunden und leisten umfangreiche Unterstützung. 2023 wurden im ersten Mischer bereits mehr als 300.000 Tonnen Konzentrat aufbereitet, im Jahre 2024 mehr als 1.000.000 Tonnen.

Während des Krieges hat Ferrexpo zudem ein Konzentratlager gebaut, zwei Pelletierungsabteilungen befinden sich im Bau. Außerdem plant es die Installation von Haver Boecker-Pelettiertellern und nähert sich zuversichtlich seinem Ziel, 18 Millionen Tonnen der besten Pellets in Europa zu produzieren. Stahl-Hersteller aus Japan, Süd-Korea, Österreich, Deutschland und VAE kaufen gerne die hochqualitativen Produkte.

Ferrexpo verlässt sich auf Eirich – in allen Lebenslagen
Allerdings gibt es in der Anlage einige Geräte außerhalb des Eirich-Lieferumfangs, mit denen die Fachleute von Ferrexpo äußerst unzufrieden sind. Da ihre Funktion die Qualität des Endproduktes beeinflusst, möchte der Pellethersteller auch diese Geräte nun von Eirich erhalten. Erste Gespräche zur Projektierung fanden Anfang 2025 statt. So wird die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Unternehmen über die Grenzen und Hindernisse hinweg fortgeführt. Der Krieg im eigenen Land spielt dabei nicht nur eine logistische Rolle. Was ein echter Partner ist, zeigt sich oft erst in den größten Krisen.

Gleich zu Beginn des Krieges holte die Firma Eirich 30 ukrainische Frauen und Kinder, Mitarbeiterinnen unseres Büros in Dnipro, Frauen und Kinder von Geschäftspartnern sowie befreundete Familien nach Hardheim. Es wurde unbürokratisch für die notwendige Unterbringung gesorgt und bei notwendigen Behördengängen wurde unterstützt. Auch die Tochterfirmen von Eirich leisteten wertvolle materielle Hilfe. Noch immer sind zehn der Ukrainier:innen in Hardheim wohnhaft. Die Mütter haben erfolgreich Integrations- und Sprachkurse absolviert, derzeit läuft die Jobsuche. Die Kinder besuchen erfolgreich die Hardheimer Schule und sind in einzelnen Fächern die Klassenbesten.

Mit den Geschäftspartnern vor Ort in der Ukraine werden weiterhin immer wieder Fragen des Nachkriegswiederaufbaus und Zukunftsvisionen besprochen. Dass mit einem solchen Partner alles möglich ist, hat Ferrexpo nicht nur einmal erlebt. Mit Eirich an der Seite behält Ferrexpo sein Ziel, die besten Eisesnerzpellets zu liefern, weiter im Fokus und bewahrt seinen optimistischen Blick in die Zukunft.